Die Zinsen in der Werbung für Baugeld sind enorm günstig, in der Praxis kommen oft aber höhere Kosten auf den Bauherren zu. Fast alle Banken machen den Zins von der Bonität des Kunden abhängig, also von seiner Kreditwürdigkeit. Zu den persönlichen Bonitätskriterien zählen Einkommen und beruflicher Status, aber auch das Zahlungsverhalten in der Vergangenheit. Je besser die Bonität, desto günstiger bekommt man Kredit.
Wichtig: Nur anhand des Effektivzinses lassen sich Kreditangebote objektiv vergleichen. Werben dürfen Kreditanbieter nur mit einem Zins, den mindestens 2/3 der Kunden tatsächlich erhalten.
Mehrere Prozent Unterschied zwischen dem Zins aus der Werbung und dem tatsächlich verlangten Bauzins und sind trotzdem keine Seltenheit. Kostentreiber sind auch Restschuldversicherungen, die viele Banken als Sicherheit für Baudarlehen fordern. Der Kunde versichert hier den Fall, dass er vorzeitig verstirbt oder erkrankt und den Kredit nicht oder nicht vollständig zurückzahlen kann. Der Restschuldversicherer übernimmt dann die bei Eintritt des Versicherungsfalls verbleibende Kreditschuld. So kann die Familie dann schuldenfrei in der finanzierten Immobilie wohnen bleiben.
Das Prinzip der Restschuldversicherung ist gut, doch die Kosten sind oft zu hoch. Vergleiche von Verbraucherschützern zeigen, dass dasselbe Ziel meist mit einer deutlich preiswerteren Risikolebensversicherung erreicht werden kann. Die Risikolebensversicherung ist günstig zu haben und kann auch bei einem anderen Anbieter als dem Kreditgeber abgeschlossen werden. Für Risikolebensversicherungen gilt das gleiche wie für geliehenes Geld: Erst die Konditionen gründlich vergleichen, dann bei einem günstigen Anbieter unterschreiben. Bei der Bank dann auf einem Kreditvertrag ohne Restschuldversicherung bestehen. Falls doch erforderlich, besser eine Risikolebensversicherung als Kreditschutz vereinbaren.